Die Informationen auf dieser Seite sind keine vollständige Informationsquelle zur PrEP im Allgemeinen. Für weitere Informationen zu diesem Thema nutze bitte einen der hier aufgeführten Links.
Seit 1. Juli 2024 übernimmt die obligatorische Krankenversicherung die HIV-PrEP unter bestimmten Bedingungen. Was muss ich wissen?
Die Kostenübernahme hat vier Voraussetzungen:
1. Sie sind in der Schweiz krankenversichert.
2. Sie erfüllen die Kriterien zur Kostenübernahme.
3. Ihre medizinische Fachperson ist bei SwissPrEPared.
4. Ihre medizinische Fachperson ist berechtigt, über die Krankenkassen abzurechnen.
Sie müssen zu einer der drei folgenden Gruppen gehören (gemäss Verordnung des Bundes):
1. Männer (cis & trans) sowie trans Frauen, die mit Männern Sex haben, und mindestens 1 der folgenden Kriterien erfüllen:
2. Menschen, die Sex ohne Kondom mit Personen aus einer der folgenden Gruppen haben:
PrEP kann individuell sinnvoll sein – besprechen Sie sich mit einer Fachperson. In diesem Falle müssen Sie aber die Kosten vollständig selbst übernehmen.
Die Kosten für PrEP setzt sich zusammen aus den Kosten für das Medikament, die medizinischen Leistungen und für die Analysen im Labor.
Sie belaufen sich bei täglicher PrEP-Einnahme auf etwa 2’000-2’500 Franken pro Jahr. Diese Kosten werden – abzüglich der Kostenbeteiligung – von der Krankenkasse übernommen.
Nein. HIV-PrEP wird durch die Grundversicherung übernommen und muss damit, wenn Sie die Voraussetzungen erfüllen, von jeder Krankenkasse bezahlt werden.
Das ist grundsätzlich möglich. Allerdings bieten nicht alle Ärzt:innen die Möglichkeit zur Selbstzahlung.
Wie bei allen medizinischen Leistungen in der Schweiz fallen Kosten an. Diese werden auch bei PrEP geltend gemacht. Die Kostenbeteiligung besteht aus drei Teilen:
Vielleicht. Oft ist die tiefste Franchise finanziell sinnvoller: HIV-PrEP in der täglichen Einnahme verursacht bereits Gesundheitskosten von bis zu CHF 2’500. Sobald noch weitere Kosten dazu kommen, z. B. eine STI-Behandlung, Psychotherapie oder eine Lungenentzündung, lohnt sich finanziell die tiefste Franchise für Sie – auch wenn die monatliche Prämie dann höher ist.
Wählen Sie in jedem Fall entweder die tiefste (CHF 300) oder die höchste (CHF 2’500) Franchise, alles dazwischen ist finanziell nachteilig. Sie können die Franchise jeweils bis am 30. November für das nächste Jahr anpassen.
Das ist eine schwierige Ausgangslage. Grundsätzlich ist es in der Schweiz obligatorisch, eine Krankenversicherung abzuschliessen.
Falls Sie bei einer Krankenversicherung im Ausland versichert sind, können Sie abklären, ob diese die Kosten für PrEP in der Schweiz übernimmt.
Sie können die Kosten für PrEP komplett selbst bezahlen.
In einigen Städten gibt es auch spezialisierte Gesundheitsangebote für Menschen ohne Krankenversicherung.
Für Sans Papiers gibt es Beratungsstellen zum Thema Krankenversicherung.
Für Sexarbeitende gibt es bei einigen Fachstellen für sexuelle Gesundheit besondere Konditionen.
Das ist im Schweizer System schlecht gelöst. Aber es gibt durchaus Möglichkeiten, dass Ihre Eltern nicht davon erfahren. Krankenkassen sind gesetzlich verpflichtet – Datenschutz und ärztliche Schweigepflicht gilt auch gegenüber den eigenen Eltern.
Lassen Sie sich bei einer Fachstelle für sexuelle Gesundheit anonym und kostenlos beraten – wir können auch bei einem Gespräch mit den Eltern unterstützen.
Falls Ihre ärztliche Fachperson nicht bei SwissPrEPared dabei ist, gibt es drei Möglichkeiten:
Nein, Ihre Teilnahme bei SwissPrEPared hat keinen Einfluss auf die Abrechnung der PrEP. Es können aber nur Arztpraxen, Spitäler oder Gesundheitszentren abrechnen, die bei SwissPrEPared assoziiert sind.
Ja, denn der Sozialdienst zahlt Rechnungen nur mit Beleg – und auf der Abrechnung steht der Name des Medikaments. Diese Information darf aber unter keinen Umständen verwendet oder weitergegeben werden. Sie ist datenschutzrechtlich streng geschützt. Bei Unklarheiten oder Problemen steht die Rechtsberatung der Aids-Hilfe Schweiz zur Verfügung.
Personen, die über 16 Jahre und HIV-negativ sind, können bei SwissPrEPared teilnehmen. Du solltest Dich für PrEP interessieren – das heisst aber nicht dass Du sie nehmen musst.
Die Testzentren werden unter Teilnehmende Zentren aufgelistet.
Derzeit ist die Teilnahme auf Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch möglich.
Ja, auch trans Menschen können teilnehmen.
Ja, auch Frauen können teilnehmen.
Wer eine PrEP einnimmt sollte regelmässig eine Verlaufskontrolle machen. Jedoch auch für Personen die keine PrEP einnehmen und wechselnde Sexualpartner haben, sind regelmässige STI Checks empfohlen.
Um einen Termin zu verschieben muss mit dem jeweilgen Zentrum Kontakt aufgenommen werden. Der dazugehörige Fragebogen kann einfach durch einen Link im jeweilgen SMS verschoben werden. Hiermit kann auch die Programmteilnahme ganz beendent werden.
Ja, das Zentrum kann während des Studienverlaufs gewechselt werden. Wende Dich dazu an Dein Zentrum.
Bei der täglichen PrEP Einnahme sind 3 monatige Kontrollen empfohlen. Wird die PrEP nur selten eingenommen, kann gegebenfalls davon abgewichen werden. Dies sollte mit den behandelnden Arzt/Ärztin besprochen werden.
Ja, einige Zentren bieten Programme an zur finanziellen Unterstützung für Menschen mit niedrigem Einkommen. Frag am Besten bei Deinem Zentrum nach.
Wenn sich jemand mit HIV infiziert, dann findet die Übertragung über Schleimhäute statt. Dort dringt das HI-Virus in den Körper ein. In deiner Mundschleimhaut hast du bereits einen natürlichen Schutz, deshalb gibt es beim Oralsex praktisch kein HIV-Risiko. Bei den Schleimhäuten am Penis, in der Vagina und im Anus musst du dich schützen mit Kondomen oder PrEP.
Bei der PrEP gibt es zwei Varianten für den Ein- und Ausstieg. Welche Variante für dich passt, hängt von körperlichen Eigenschaften ab. In einer Beratung erfährst du mehr dazu.
Damit die PrEP wirkt und du vor HIV geschützt bist, musst du rechtzeitig mit der PrEP beginnen. Ebenso wichtig ist es, nach dem letzten Sex die PrEP lange genug weitereinzunehmen.
Mehr Informationen zur PrEP findest Du auf unserer Link-Seite.
Wenn du eine dieser Fragen mit Ja beantwortest, ist PrEP vielleicht eine Schutzmöglichkeit für dich:
Hast du Schwierigkeiten, beim Sex immer Kondome zu benutzen? Oder haben deine Sexpartner*innen Mühe damit? Wegen Erektionsproblemen oder Schmerzen?
Hast du oft Sex unter dem Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen?- – Hast Du Sex gegen Bezahlung und verzichtest auf Wunsch der Kunden aufs Kondom?
Vergisst du das Kondom ab und zu, möchtest aber deswegen kein schlechtes Gewissen haben?
Steht dir eine Phase mit viel Sex bevor (zum Beispiel Ferien) und du bist nicht sicher, ob du immer ein Kondom benutzen wirst?
Bist du wegen deiner sexuellen Vorlieben nicht vor HIV geschützt? Kannst du dich nicht auf deine Sexpartner*innen verlassen?
In einem Beratungsgespräch erfährst du mehr. Eine solche Entscheidung triffst du nicht für immer. Du kannst sie jederzeit überdenken
PrEP wird durch eine ärztliche Fachperson verschrieben.
Vor Beginn einer PrEP findet eine ärztliche Beratung statt. Es werden HIV- und STI-Tests durchgeführt und weitere Werte kontrolliert.
Es ist wichtig, dass du HIV-negativ bist. Es besteht sonst die Gefahr, dass andere Personen infiziert und Resistenzen entwickelt werden.
Wenn du mit PrEP begonnen hast, lässt du regelmässig kontrollieren, ob du Nebenwirkungen hast und machst einen STI-Test. Deshalb lohnt sich das regelmässige Gespräch mit einer Fachperson. Die PrEP wird in aller Regel gut vertragen, auch über einen längeren Zeitraum.
Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab. Lass’ dich beraten. Es findet sich eine Lösung.
Neue Zentren, vor allem in noch nicht erschlossenen Kantonen, werden laufend in Betracht gezogen.
Bei Interesse kann sich eine Praxis oder eine Klinik mit dem Studienzentrum in Verbindung setzen und sich als Studienzentrum bewerben.